Zur Ergänzung des großen Basilikakomplexes gab es an den Seiten des Baptisteriums zwei symmetrische rechteckige Hallen, die 1893 entdeckt wurden und von österreichischen Archäologen jeweils Nord- und Südhalle benannt wurden.
In beiden Hallen wurden Bodenmosaiken entdeckt: das in der Nordhalle ist nur noch fragmentiert erhalten, während das in der Südhalle, zwischen Ende des 4. und Beginn des 5.Jh. datiert, besser aufgehoben ist.

Mosaikboden

Selbst wenn das Bodenmosaik der Südhalle vor mehr als hundert Jahren entdeckt wurde, ist es nur seit 2011 in einem extra-gebauten Museumsraum besichtigbar. Der große Mosaikboden besteht aus drei verschiedenen Flächen. Die Mosaiken auf den Seiten formen ein Netzwerk mit abwechselnden Kreisen und Spindeln. Im Inneren befinden sich geometrisch dekorierte Karos. Der zentrale Raum hingegen besteht aus Achtecken, die durch ein verarbeitetes System von Rauten und Parallelogrammen verbunden sind. Innerhalb der Rauten sind Tiere, u.a. auch ein Lamm, abgebildet. Nachdem die Südhalle nicht mehr benutzt war und bereits zerstört war, wurde sie im Mittelalter als Begräbnisstätte angewendet, wie es mehrere Gräber im ehemaligen Boden bezeugen.

Das Pfauenmosaik 

Das hervorragende Pfauenmosaik, dass heute im Museumsraum der Südhalle hängt, dekorierte die Apsis des langen Verbindungssaales (Narthex), der zur Basilika führte. Der Pfau, Symbol der Unsterblichkeit und dafür Allegorie der Wiederauferstehung ist frontal mit offenem Rad abgebildet. Es wurden bewusst Mosaikteile aus Glaspaste (blau, türkis, usw.) benutzt, die eine herrliche Vielfarbigkeit ergeben. Kürzliche Restaurierungen haben gezeigt, dass die Augen und Teile des Pfauenrades mit einer dünnen Goldschicht bedeckt waren, die das kostbare Kunststück noch wertvoller machte.